Kann man eine Trichterbrust „erben“?

München, aktualisiert am 02.10.2020

Der Blogbeitrag vom 29. Oktober 2014 drehte sich um die „Trichterbrust“.

Die Resonanz machte uns klar, dass dieses Thema für mehr Menschen relevant ist, als wir vermutet hatten. Fragen drehten sich vor allem die Ursachen für die Entstehung einer Trichterbrust. Ist eine Trichterbrust vererbbar oder doch nicht erblich bedingt?

Die Ursachen der Trichterbrust: Erblich bedingt?

Die Erscheinung der Trichterbrust selbst – die Deformation, der trichterförmig nach innen gesackte Brustkorb – ist natürlich nicht vererbbar. Die Ursachen dafür allerdings schon: Wenn der vordere Teil des Brustkorbs eingesunken ist, sind meist erblich bedingte Veränderungen in den Knorpelverbindungen zwischen Brustbein und Rippen der Grund dafür. Konkret gesagt: Eine Störung im Knorpelstoffwechsel lässt die Rippenknorpel zu weich werden. Das kann sozusagen in der Familie liegen, also genetisch bedingt sein. Aber auch der gesundheitliche Zustand während der Schwangerschaft kann eine Rolle spielen: Liegen beispielsweise Mangelerscheinungen vor – insbesondere Vitamin D-Mangel – kann dies zu einer Weichheit des Rippenknorpels führen. Auch Alkoholkonsum der Mutter kann einem Fötus bekanntermaßen Schädigungen zufügen, die nach der Geburt oft sogar irreperabel bleiben. Beim Auftreten einer Trichterbrust können immerhin Maßnahmen ergriffen werden, wenn rechtzeitig gehandelt wird.

Die Diagnose Trichterbrust als Schock

Gerade für Eltern ist die Diagnose „Trichterbrust“ ein Schock – verständlicherweise. Denn mit diesem Phänomen gehen oft auch gesundheitliche Einschränkungen einher, denen gegenüber Mutter und Vater scheinbar hilflos sind: Beschwerden bei der Atmung, dadurch bedingt häufigere Erkrankungen der dafür notwendigen Organe und Haltungsschäden. Bevor es darum geht, ob man eine Trichterbrust erben kann, deshalb ein wichtiger Hinweis: Je früher eine Trichterbrust mit Training, Saugglocke sowie medizinisch oder chirurgisch behandelt wird, desto besser!

Trichterbrust als Symptom beim Marfan-Syndrom

Mit „Marfan-Syndrom“ wird eine Bindegewebserkrankung bzeichnet, die sich an einigen typischen Merkmalen zeigt wie z.B. überlangen Gliedmaßen, Netzhautablösung, Herz- und Gefäßveränderungen, überdehnbaren Gelenke und eben auch einer Trichterbrust. Auch das „Gegenteil“ der Trichterbrust, die „Kielbrust“, wird beim Marfan-Syndrom oft beobachtet. Das Marfan-Syndrom hat genetische Ursachen. Es kann vererbt werden oder auch spontan entstehen – wie die Trichterbrust selbst, nicht als Symptom, sondern als eigenständiges Krankheitsbild.

Welche Ursachen auch immer zum Auftreten einer Trichterbrust geführt haben: Es gibt viele Möglichkeiten der Behandlung einer Trichterbrust.

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